Sonntag, 18. Oktober 2015

Geliebter Schuft - mit Leseprobe!



 Mein neues Buch ist bei den Vertreibern der „Tolino-Allianz“ und allen angeschlossenen Buchhandlungen inzwischen erhältlich.
Zum Beispiel hier:
THALIA  (Payback-Punkte einlösen!)
BUECHER.DE  (Webmiles!)
... und viele andere.
Da die Leseproben auf den jeweiligen Seiten bereits mit Impressum und Inhaltsverzeichnis "verbraucht" sind, gibt es hier unten einen kleinen Vorgeschmack - exklusiv für Leserinnen und Leser meines Blogs. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen!



Es regnete seit drei Tagen - das richtige Wetter, um Langeweile und Depressionen zu bekommen. Simone ließ sich nicht davon beeindrucken - sie hatte ja zu tun und war mit ihren Gedanken tief in ihrer Lektüre und damit in der französischen Vergangenheit. Im Wohnzimmerschrank ihres Onkels hatte sie sogar ein altes schweizerisches Geschichtsbuch entdeckt, das ihr sehr weiterhalf, die Zeit zu verstehen, mit der sie sich befasste. Darin ging es um Besessenheit von Teufeln und Dämonen. Sie fand es erstaunlich, wie abergläubisch die Menschen zur beginnenden Neuzeit nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges noch gewesen waren.
Sie tippte gerade ein paar Notizen zu ihrer Semesterarbeit in ihren Laptop, als draußen ein Wagen hielt. Es war ein gelbes Cabrio, ein teurer italienischer Wagen, natürlich mit zugezogenem Verdeck. Ein stattlich aussehender Mann stieg aus, zog seinen schicken sandfarbenen Kamelhaarmantel sorgfältig zurecht und kam dann auf den Laden zu, ohne sich am Regen zu stören. Erst nach einem kurzen Blick ins Schaufenster öffnete er die Tür, streifte mit beiden Händen das Wasser von seinem Mantel herunter und betrat den Laden.
Sie starrte ihn sekundenlang an. Der Besucher war groß, ausgesprochen schlank, trug die blonden Haare kurz geschnitten und hatte vor seinen herrlich blauen Augen eine randlose Brille. Sein Gesicht war schmal und ebenmäßig und wirkte, als er jetzt lächelte, ein wenig bubenhaft.
Kurz: Er sah fast so aus wie Julian Lessing, Simones Lieblingsschauspieler, von dem sie manchmal träumte - schwärmerisch wie eine halbwüchsige Schülerin.
Sie erhob sich von ihrem Platz hinter dem Kassentisch und sprach ihn an. „Kann ich Ihnen behilflich sein?“
„Oh… später vielleicht“, erwiderte er. „Ich möchte mich erst einmal in Ruhe hier umsehen, wenn es gestattet ist.“
„Sicher. Bitte sehr.“ Konnte es denn wahr sein, was sie da hörte? Er hatte sogar Julian Lessings ruhige, sanfte Stimme mit diesem leichten Vibrieren darin, das sie so erotisch fand!
Sie beobachtete ihn, wie er jetzt lässig die touristischen Souvenirs begutachtete, den einen oder anderen Gegenstand in die Hand nahm, herumdrehte und offenbar nach der Kennzeichnung „Made in Hongkong“ suchte. Dann schüttelte er den Kopf und stellte die Sachen mit überlegenem Blick und einem verächtlichen Zucken in den Mundwinkeln wieder ins Regal. Es wirkte ausgesprochen arrogant auf Simone.
Natürlich fand sie die meisten Sachen auch kitschig, zum Beispiel diese billigen nachgemachten Kuckucksuhren, die nur dekorativ waren und überhaupt nicht funktionierten, weil sie kein Uhrwerk hatten, oder die Trachtenpüppchen in verschiedenen Größen mit ihren roten Bollenhüten, die gar nicht aus dieser Gegend stammten, sondern aus einem ganz anderen Teil des Schwarzwaldes. Aber es gab halt Leute, die so etwas mochten und sich sogar begeistert zeigten, ganz normale Urlauber, die ein Mitbringsel für sich oder für ihre Freunde suchten. Da gab es nichts zu belächeln, zumal ihr Onkel ja davon lebte.
Der Kunde ging hinüber zur Porzellanabteilung. Da stand vor allem kostbare Markenware, meist Sammel-Porzellan zum Nachbestellen, aber auch wertvolle Figuren aus Meißen oder von der Nymphenburger Manufactur. Die Hummel-Figuren fanden vor allem bei amerikanischen Reisenden Anklang. Simone war froh, wenn sie in dieser Zeit hier keine davon verkaufte, denn für amerikanische Kunden müsste sie dann diese komplizierten Formulare für die Zollbefreiung ausfüllen.
Der Mann ignorierte das Schild „bitte nicht berühren“. Er nahm auch hier den einen oder anderen Gegenstand in die Hand und stellte ihn dann behutsam wieder auf die Glasböden der Vitrine, stets ein süffisantes Lächeln auf den Lippen.
Simone passte genau auf. Wenn er etwas beschädigte, konnte sie es nicht verhindern, aber sie hätte sich dafür verantwortlich gefühlt. Sie beobachtete, wie er nun die weiße Porzellangestalt einer unbemalten und nicht glasierten Aktfigur in die Hand nahm und nachdenklich betrachtete. Mit einer Fingerspitze fuhr er vorsichtig, beinahe zärtlich, über die weiblichen Rundungen, die der Künstler besonders liebevoll herausgearbeitet hatte. Simone folgte seinen Berührungen mit den Blicken.
Plötzlich ging ein Ruck durch ihn. Er stellte die schneeweiße Aktfigur wieder hin und fuhr abrupt herum, um einen strengen Blick aus seinen stahlblauen Augen auf Simone zu richten. „Was starren Sie mich eigentlich die ganze Zeit so an?“, fragte er.
Simone glaubte, unter seinem durchdringenden blauen Blick dahinzuschmelzen. Sie hatte zugleich das Gefühl, bei etwas Ungebührlichem ertappt worden zu sein. „Ich…“, begann sie stotternd. „Ich gebe immer auf die Kunden acht, falls jemand meine Hilfe braucht.“
„Danke, das ist nicht nötig“, erwiderte er. „Ich melde mich dann schon.“
Verdammt, der Bursche ist ja ganz schön arrogant, dachte Simone, und dann fuhr es ihr heraus: „Und außerdem sehen Sie jemandem sehr ähnlich.“
„So?“, fragte er belustigt.
 

Samstag, 26. September 2015

Ein ergreifender Konflikt

Wie versprochen, gibt es in diesem Blog künftig nicht nur Informationen über die Bücher von Laura Petersen, sondern auch Buchvorstellungen anderer Autor(inn)en, Interviews und Berichte. Auf Wunsch etlicher Leser ziehe ich dabei Unterhaltsam-Erotisches vor. Auswahlkriterium ist dabei in der Hauptsache der persönliche Geschmack. Gastbeiträge sind willkommen.

Spannend bis zum Schluss: Der neue Lombardi

In der "Edition Combes" erscheinen seit einiger Zeit Romane des Deutsch-Italieners Enrico Lombardi. Bisher spielten sie überwiegend in einer kleinen, fiktiven Abruzzen-Stadt, mit liebenswerten, schlitzohrigen Kleinbürgern, deren erotischen Eskapaden mit Vergnügen zu lesen sind.

Doch nun ist ein Roman mit einem ganz anderen Schauplatz erschienen: Eine Insel im Indischen Ozean dicht vor der afrikanischen Küste, nicht weit von Mauritius (La Réunion, Heimat Michel Houellebecqs).

Der Genueser Geschäftsmann Luca Giordano macht eine Kreuzfahrt, um über sein Leben und seine Zukunft nachzudenken. Bei einem Landgang verpasst er sein Schiff  und strandet auf der paradiesischen Tropeninsel. Dort begegnet ihm die junge, quirlige Lebens- und sonstige Künstlerin Anneke, eine Holländerin, die auf ähnliche Weise hier gelandet ist. Trotz ihres Altersunterschieds verlieben die beiden sich aufs Heftigste, und es kommt zu wundervollen erotischen Begegnungen vor einer atemberaubenden Landschaftskulisse. Beide sind glücklich, bis Luca eine Entdeckung macht, die ihn an ferne Vergangenheit erinnert, sich aber heute zu einem hochdramatischen Konflikt auswirkt. Wird es dafür eine Lösung geben? Ja, aber eine einzige - und dafür müssten gleich drei Leute über ihren Schatten springen. Mehr verrate ich hier nicht, sonst wäre das Buch nicht mehr so spannend!

 Bleibt noch darauf hinzuweisen, dass das Buch aufgrund der expliziten erotischen Szenen nichts für Leute unter 18 ist. Die Romantiker unter den Erwachsenen kommen hier aber auf ihre Kosten, ohne dabei auf ziemlich offene erotische Szenen verzichten zu müssen.

Bezugsquellen
Natürlich ist das Buch mit der ISBN 978-3-95821-012-7 in jeder Buchhandlung und im Versandhandel bestellbar, am besten aber direkt beim Verlag "edition combes", (der im Übrigen eine sehr schön gestaltete Reihe erotischer Taschenbücher im Angebot hat - schon deren ästhetische Aufmachung verleitet zum Sammeln!). Hier werden sie auch auf die anderen Bücher von Enrico Lombardi verlinkt.
Bitte klicken Sie gleich hier!

Sonntag, 16. August 2015

"Ich erbe einen Mann" ist da!

"Ich erbe einen Mann!" ist erschienen und überall erhältlich, wo man E-Books erwerben kann.
Zum Beispiel hier:

Über eine kleine Bewertung würde ich mich sehr freuen. Ausführliche Leseproben und das Titelbild findet Ihr weiter unten in diesem Blog. Nun haben meine Leserinnen und Leser das Wort - bin gespannt, wie Euch dieser Roman gefällt!

Dienstag, 14. Juli 2015

"Ich erbe einen Mann" - dritte Leseprobe


Hier kommt die nächste Leseprobe aus dem spannenden Roman, der am Freitag erscheint:


Bild:pixabay
"Es scheint Ihnen nicht zu schmecken", hörte sie den Mann jetzt neben sich sagen. "Nun ja, an so etwas müssen Sie sich gewöhnen, Sarah. Auf Bear Island gibt es keinen Wochenmarkt mit frischem Obst und Gemüse, sondern nur eine Werkskantine für die Arbeiter der Bauxitmine. Dort können Sie zwar Dinge des täglichen Bedarfs kaufen oder bestellen, mitunter müssen Sie aber vierzehn Tage oder länger darauf warten, denn es kommt ja alles mit dem Schiff. Also, wenn Sie verwöhnt sind..."
"Sollte ich lieber sofort abreisen. Ich weiß", unterbrach sie ihn. "Das versuchen Sie mir die ganze Zeit klarzumachen, aber ich bleibe. Jetzt könnte ich meine Absicht so wie so nicht mehr ändern, da wir bereits von Flinders Island abgelegt haben."
"Bleibt noch Cape Barren", erinnerte er sie amüsiert. "Da legen wir vorher noch an, und Sie haben eine Viertelstunde Zeit, es sich zu überlegen. Ich meine es doch nur gut."
"Das habe ich gemerkt", erwiderte Sarah schnippisch. "Die ganze Zeit versuchen Sie, mich loszuwerden..."
"Das ist Quatsch." Dave Brandower machte eine unwirsche Handbewegung. "Was wissen Sie denn! Kommen daher und erwarten vermutlich ein Urlaubsparadies. Klar, es gibt an der Ostseite sogar einen Strand und etwas ganz Seltenes in diesen Breiten, nämlich Palmen. Aber zwei Drittel von Bear Island sind eine zerwühlte Mondlandschaft, es gibt kein Dorf, sondern nur ein paar Baracken, denn fast alle Bewohner sind Arbeiter. - Nur Männer", setzte er betonend hinzu, "raue Burschen, die zu Teil seit Monaten keine Frau gesehen haben, abgesehen von den drei alten Aborigines, die das Büro und die Kantine putzen, verstehen Sie? Sie sind als Frau da einfach nicht sicher, warum begreifen sie das denn nicht!"
"Ich weiß mich schon zur Wehr zu setzen."
"Das wage ich zu bezweifeln", erwiderte er heftig. "Was wissen denn Sie! Haben Sie überhaupt eine Ahnung, auf welche Weise Ihr Verwandter da zu Tode gekommen ist? Da gibt es nämlich allerhand Unklarheiten, und er ist nicht der einzige, der in der Umgebung des Tavern auf eine merkwürdige Art sein Leben verloren hat. Da stimmt etwas nicht, und ich rate Ihnen dringend, nicht allein da in dem Haus zu bleiben!"
"Pah!", machte Sarah, und sie hätte sich am liebsten mit dem Zeigefinger an die Stirn getippt. "Wenn nichts mehr hilft, dann kommen die Schauermärchen, was? Als Nächstes bieten Sie sich als mein Beschützer an, habe ich Recht? Nicht allein da bleiben, dass ich nicht lache! So billig können Sie bei mir nicht landen, Mister." Das letzte Wort stieß sie heftig und geringschätzig hervor, wandte sich von ihm ab und stapfte zur Tür der Kombüse, stieß schmerzhaft mit der Schulter gegen den Rahmen, weil das Schiff gerade in diesem Augenblick heftig schwankte, und taumelte grimmig die Stufen zum Deck hinauf, um dort das Anlegemanöver auf Cape Barren zu beobachten. Ihren Ärger konnte sie nur schwer unterdrücken.
Sie würde es diesem unverschämten Kerl schon zeigen!

Sonntag, 12. Juli 2015

Leseprobe 2 aus "Ich erbe einen Mann"

Wie versprochen, hier eine weitere Leseprobe aus "Ich erbe einen Mann". Das E-Book wir in fünf Tagen auf allen wichtigen Lieferkanälen zu finden sein. Hier der Verlagslink.



Aus dem zweiten Kapitel:

"Ah, ich verstehe. Dann weiß ich, welches Grundstück Sie glauben geerbt zu haben. Das von Old George. Eigentlich gehört es der Company, wie alles auf der Insel. Es stehen ein paar Häuser darauf, ein altes Steinhaus und mehrere Schuppen. The Tavern heißt es bei den Leuten hier. Immerhin war es das einzige Wirtshaus auf der gesamten Insel. Aber es ist doch nur von der Minengesellschaft verpachtet, so viel ich weiß." Er runzelte die Stirn. "Sie haben doch nicht etwa vor, den Laden wieder aufzumachen?"
"Und wenn?"
"Das ist ein Job für ein altes Raubein und nicht für ein junges Mädchen wie Sie. Und selbst für ein altes Raubein ist es gefährlich, wie Sie sehen. Der alte George hat schließlich doch dran glauben müssen."
Das klang herzlos. Außerdem ärgerte sie sich, weil er ihr offenbar nicht zutraute, auf einer abgelegenen Insel eine Kneipe zu führen. Das hatte sie auch gar nicht vor, aber das musste sie diesem Fremden nicht unbedingt auf die Nase binden. Dass er sie "junges Mädchen" genannt hatte, schmeichelte ihr; immerhin war sie vor Kurzem achtundzwanzig geworden, und er konnte nicht viel älter sein, höchstens Mitte dreißig, auch wenn er durch seine wettergegerbte Haut und das Grau in den Augenbrauen runde zehn Jahre älter wirkte.
"Ich weiß noch nicht, was ich mit dem Haus vorhabe", erklärte sie. "Ich sehe es mir erst einmal an. Wie gesagt, ich will ein halbes Jahr da wohnen."
Dave Brandower schnaubte. "Das werden Sie schnell wieder bleiben lassen. Eine Woche gebe ich Ihnen. Dann nehmen Sie vermutlich die Beine in die Hand. Sie können es sich auch vorher überlegen, Sarah. In vier Stunden legen wir in Whitemark auf Flinders an, dann geht's nach Cape Barren. Beide Male Gelegenheit, von Bord zu gehen. Wenn Sie erst einmal auf einer der kleineren Inseln sind, dauert es mindestens zwei Wochen, bis wieder ein Schiff kommt. Oder Sie müssen über Funk ein Flugzeug chartern, das Sie abholt."
Das ging entschieden zu weit! Deutlicher konnte er seinen "Hinauswurf" wohl nicht formulieren. "Ich bleibe", sagte sie trotzig. "Jetzt erst recht. Wenn Sie mich unbedingt loswerden wollen, beißen Sie sich die Zähne aus. Ich hoffe, die Insel ist groß genug, damit wir uns nicht ständig über den Weg laufen. Guten Tag."
Sarah ließ ihn einfach stehen. Diesmal war sie es, die im Schiffsinneren verschwand. Was dieser Kerl sich einbildet, dachte sie. Mir schreibt keiner vor, was ich zu machen habe. Jetzt nicht und nie mehr.
Sie betrat ihre kleine Kabine und ließ sich rücklings auf die federnde Koje fallen, starrte gegen die hölzerne Decke und spürte das beruhigend regelmäßige Schlingern des Schiffes, hörte das Tuckern des Diesels und das rhythmische Aufschäumen der Bugwelle.
Vorschriften! Die lasse ich mir von niemandem mehr bieten, dachte sie. Sie hatte Christoph den Laufpass gegeben, weil sie sich in letzter Zeit immer mehr von ihm gegängelt fühlte. Es war wie eine Befreiung gewesen, und ihre endlich wiedergefundene Selbstständigkeit gedachte sie zu behalten. Von Männern würde Sarah sich nichts mehr sagen lassen.
Als sie Christoph kennen lernte, war es Liebe auf den ersten Blick. Er war groß, schlank, dunkelhaarig, elegant. Er leitete einen Supermarkt am Engelbertbrunnen, wo sie in amtlicher Eigenschaft mehrfach zu tun gehabt hatte. Als Mitarbeiterin des Ordnungsamtes stieß sie beruflich meist auf Querulanten, aber dieser Christoph – Grunwald nannte sie ihn anfangs, nur bei seinem Nachnamen, ganz amtlich – zeigte sich nicht nur unglaublich einsichtig, sondern auch noch ganz umgänglich und charmant. Heute würde sie sagen, er wickelte sie ein, aber damals sah sie es nicht so.
Sie gingen hin und wieder aus, meist ins Bermuda-Dreieck, wie das Kneipenviertel am Engelbertbrunnen hieß. Christoph Grunwald war überall bekannt – nicht, weil er sich oft in den Kneipen und Restaurants herumtrieb, sondern weil sich die Geschäftsleute aus der Nachbarschaft eben kannten, ganz gleich ob sie eine Gaststätte, einen Copyshop oder ein Kino betrieben oder halt einen Supermarkt leiteten.
Christoph war weltmännisch und liebenswürdig und zudem ein aufmerksamer und verständiger Zuhörer. So kam es, dass Sarah sich in ihn verliebte, und er sich in sie. Daher fand sie nichts dabei, als er irgendwann vorschlug, zusammenzuziehen. Sie erinnerte sich genau. Er hatte für diesen Moment alles ganz romantisch arrangiert. Sie hatten einen Ausflug ins Ruhrtal gemacht, irgendwo hervorragend gegessen, und dann kam dieser Spaiergang am Kemnader See. In der Abenddämmerung waren kaum Leute unterwegs, aber der Bootsverleih hatte noch geöffnet gehabt, und Christoph hatte eines der Elektroboote gemietet. Dann, mitten auf dem See, hatte er gesagt: "Ich bin mir so sicher, dass ich dich liebe..." Es kam stockend, aber vielleicht war das einstudiert, dachte Sarah heute: Wie er dann vorschlug, für immer zusammenzubleiben und sich ein gemütliches kleines Häuschen am Stadtrand zu suchen, in dem sie zusammen leben könnten. Sie verdienten doch beide gut und könnten sich so etwas leisten.
"Ich habe ja eins", hatte sie gesagt, "von meinen Eltern, aber ich muss es wohl verkaufen, weil es bis unters Dach verschuldet ist."
Aber es gab eine Lösung!



Mittwoch, 8. Juli 2015

Leseprobe 1

Noch neun Tage, bis "Ich erbe einen Mann", bei Bookmedia erscheint.  Wie versprochen, hier eine erste Leseprobe aus dem Manuskript:


"Schöne Tiere", sagte eine raue Männerstimme neben ihr. "Nur schade, dass der Mensch sie so gnadenlos verfolgt. Dabei sind sie gar nicht so böse, wie sie immer dargestellt werden. Haie sind klug, und eher neugierig als aggressiv."

Sarah Nachtigall wischte sich eine Strähne ihres halblangen blonden Haars aus dem Gesicht und sah in die eisblauen Augen eines Mannes, der auf die Dreißig zugehen mochte. Sein von Wind und Sonne gegerbtes Gesicht wirkte männlich herb, sein Kinn war markant und wies einen hellen Schatten auf, als ob er bis vor Kurzem noch einen Vollbart getragen hätte. Seine Lippen waren schmal, aber nicht zu sehr, und sie kündeten von Entschlossenheit. Das lichtgebleichte Blondhaar umwehte in ungekämmten Strähnen seinen Kopf und hätte einen forschen Schnitt gut vertragen können. Das Faszinierendste an diesem Gesicht waren jedoch diese Augen, ein kühles Blau mit einem Hauch von Grau, das sich auch in seinen buschigen, wohl ursprünglich blonden Brauen wiederfand.

"Verstehen Sie etwas von Haien?", fragte sie.

Er zuckte mit den muskulösen Schultern. "Nicht mehr und nicht weniger als die meisten Straitsmen", gab er knapp zurück. "Hier wimmelt es von Haien, und wir leben mit ihnen."

Straitsmen. Sarah hatte diese Bezeichnung bereits in Hobart und Devonport mehrfach gehört. Ein rauer Menschenschlag, der angeblich von Seeräubern, Walfängern und Robbenschlächtern abstammte, wahrscheinlich aber häufiger von Schiffbrüchigen, meist Sträflingen. Die See in dieser Meerenge zwischen Australien und Tasmanien, die man Bass Strait nannte, war stürmisch und unberechenbar. Um King Island im Westen und vor allem in der Fourneaux-Gruppe im Osten der Strait gab es Hunderte von kleineren und größeren Inseln, Klippen und unsichtbaren oder nur knapp aus dem Wasser ragenden Felsen. Stürme und tückische Strömungen hatten so manches Leben gekostet, und auf den Touristenkarten, die bevorzugt von Sporttauchern gekauft wurden, waren rund fünfhundert Wracks verzeichnet – wahrscheinlich kam noch die doppelte Menge an unentdeckten Schiffen hinzu. Bis in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts war die Bass Strait stark befahren, erst von Sträflings-Transporten, später von der australischen Marine.

"Mir sind sie unheimlich", gab Sarah zu und deutete auf eine Haiflosse, die nur wenige Meter vom Schiffsrumpf der "MS Dolly Dalrymple" in einer abrupt wechselnden Zickzack-Linie durch das aufgewühlte Wasser kreuzte. Irgendwo nicht allzu weit entfernt war ein Nebelhorn zu hören, dass dieser Landschaft plötzlich eine unglaubliche Weiträumigkeit und Einsamkeit verlieh.

"Sehen Sie da." Der Mann ergriff Sarahs Oberarm so fest, dass es ihr weh tat. Er deutete auf eine Lücke in einer Nebelbank, durch die sich mit gespenstischer Geräuschlosigkeit ein gewaltiger weißer Schiffsrumpf schob. Wie ein Hochhaus türmte sich die Wand vor ihnen auf, so dass es an ein Wunder grenzte, dass die "Dolly Dalrymple" nicht mit dem Ungetüm zusammengeprallt war. Für einen Augenblick stoppte der Diesel des kleinen Küstenschiffes, das heftig zu schaukeln begann, als die Bugwelle der riesigen Fähre unter ihm hinwegrollte. Sarah hielt sich fest.

Dienstag, 7. Juli 2015

Mein neues Buch

Nur noch zehn Tage - dann erscheint mein neues (überarbeitetes) E-Buch. Heute gibt es das Titelbild, ab morgen den Countdown mit ein paar neuen Leseproben, die nicht im Amazon-"Blick-ins-Buch" enthalten sind. Freut Euch drauf!
Hier der Link zur Verlagsseite
Also dann - bis morgen! Träumt schön von einer abenteuerlichen Liebesgeschichte, die auf einer Insel in australischen Gewässern spielt, die so ganz anders ist, als die junge Erbin aus Deutschland erwartet!

Sonntag, 14. Juni 2015

E-Book-Gutscheine zu gewinnen!



Ihr Lieben - heute habe ich eine Überraschung für Euch!

Der Bookmedia Verlag hat mir von drei Titeln jeweils zehn Exemplare zum Verlosen an meine Blogbesucher zur Verfügung gestellt! Wer Interesse an einem davon hat, sendet bitte eine E-Mail an viktorglass(at)gmx.de, Kennwort: Verlosung. Dann bitte in der Mail den gewünschten Titel angeben (nur einen dieser Titel bitte - auch keinen Ersatztitel!) - und natürlich die Mailadresse, an die der Gewinncode geschickt werden soll. Pro Titel gibt es nur zehn Gutschein-Codes, die jeweils an die ersten zehn Einsender vergeben werden.
Bitte beachten: Leider gibt es diese Gewinne zur Zeit nur für Apple iTunes/iBooks!
Hier die Titel, alle drei echte Laura-Petersen-Titel, die zur Auswahl stehen:


 
Ich wünsche Euch viel Glück - und jetzt ran an Euer Mailprogramm! Eure Mailadressen werden natürlich nicht zu Werbezwecken benutzt und auch nicht weitergegeben.
Wer lieber erst in die Romane hineinschauen möchte, findet Links zu den Leseproben bei Hallenberger Media:Hier der Link.




Freitag, 22. Mai 2015

Was sind eigentlich Wohnzimmer-Lesungen?

Wolltet Ihr nicht schon immer mal Eure Lieblingsautorin oder Euren Lieblingsautor einladen und sie oder ihn Euren Freunden persönlich vorstellen? Immer mehr Schriftsteller(innen) sind bereit, zu Euch nach Hause zu kommen und da aus ihren Werken vorzulesen.
Unmöglich bei Euch?
Nein. Ihr braucht ein wenig Platz für 15 oder 20 Leute (muss ja nicht das Wohnzimmer sein, sondern vielleicht die Terrasse, der Partykeller oder der hübsch dekorierte Dachboden), ein wenig zu essen und zu trinken (können die Teilnehmer ja auch mitbringen), Fahrgeld und ein Anerkennungshonorar für den Autor (für den ist dieser Abend ja Arbeit, für die er Krankenversicherung, Steuern usw. zahlen muss) und natürlich Freunde, die ganz bestimmt kommen und dazu eine gehörige Portion Neugier und gute Laune mitbringen. Wie es dann ablaufen könnte, gibt es bei "buecherdidi" nachzulesen. Und nun - viel Spaß!